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Der „kunstraum2032silvretta“ überzeugte die Jury als Mehrfachnutzung der Versorgungsinfrastruktur, von der nun auch Besucher und Gäste profitieren.
© Bild: Albrecht Imanuel Schnabel/VT
Der Podcast „Wald und Welt“ von Bregenzerwald Tourismus hat unter anderem die kreativen Krumbacher Bushaltestellen zum Thema.
© Bild: Hotel Sandhof
Am „Dorftisch Lech“ kommen Einheimische und Gäste zusammen.
© Bild: Dietmar Hurnaus/Lech Zürs Tourismus
Eine winterliche Theaterwanderung zur Geschichte des Arlberger Skitourismus: „Ski Labor Lech“.
© Bild: Magma
Die „Fanni Amann-Tage“ in Schnifis, Düns und Dünserberg finden im Geist der berühmten Vorarlberger Köchin statt.
© Bild: Albrecht Imanuel Schnabel
„Wohnkultur vom Feinsten“ bietet das Projekt „Tempel 74“ in Mellau.
Das diesjährige Vorarlberger Tourismusforum bot gleich zwei Höhepunkte: die Präsentation der neuen Vorarlberger Tourismusstrategie 2030 und die Verleihung der „tourismus-innovationen“ 2022. Vorgestellt wurden die zentralen Werte der Strategie: authentische Gastfreundschaft, weltoffene Regionalität, nachhaltige Entwicklung und faire Kooperation. Tourismuslandesrat Christian Gantner betraute Vorarlberg Tourismus offiziell damit, auf dieser Basis die Strategie umzusetzen.
Das diesjährige Vorarlberger Tourismusforum bot gleich zwei Höhepunkte: die Präsentation der neuen Vorarlberger Tourismusstrategie 2030 und die Verleihung der „tourismus-innovationen“ 2022. Vorgestellt wurden die zentralen Werte der Strategie: authentische Gastfreundschaft, weltoffene Regionalität, nachhaltige Entwicklung und faire Kooperation. Tourismuslandesrat Christian Gantner betraute Vorarlberg Tourismus offiziell damit, auf dieser Basis die Strategie umzusetzen.
Nutzen für Gastgeber, Gäste und Einheimische
Hauptpreise gab es für drei Projekte. Neben dem Innovationsaward sind sie mit jeweils 2000 Euro dotiert. Ein Gewinner war der Podcast „Wald und Welt“ von Bregenzerwald Tourismus. Seit Dezember 2020 beleuchtet er auf inhaltlich und technisch hohem Niveau unterschiedlichste Facetten der Region. In dem monatlich erscheinenden Format geht es beispielsweise um die charakteristischen Schindelfassaden, um heimische Kräuter oder das Porträt eines spanischen Ingenieurs, der mit seiner Frau nach Andelsbuch gezogen ist. „So sind Hördokumente ohne Verfallsdatum entstanden. Das Kommunikationskonzept stiftet über die Pandemie hinaus mehrfachen Nutzen – für Gastgeber, Gäste und Bewohner“, urteilte die Jury.
Auf ins Naturforscher-Abenteuer
Kinder mit Entdeckergeist sind die Zielgruppe des Projekts „Naturforscher-Abenteuer“. Gemeinsam mit Museumspädagogen der inatura („Erlebnis Naturschau Dornbirn“) hat Kleinwalsertal Tourismus ein Konzept entwickelt, das spielerisch den Blick für die alpine Umgebung schärft, Spaß macht und Besucherlenkung in sensiblen Räumen ermöglicht. Ein Forscherbuch, Infosäulen an Wegpunkten, ein Hörspiel und eine App begleiten Familien auf einer halbtägigen Expedition zum Thema Wildtiere. Weitere Naturforschungsthemen werden folgen.
Historische Schritte
Einen dritten Hauptpreis war der Jury das „Ski Labor Lech“ wert: teatro caprile und das Lechmuseum luden zu einer winterlichen Theaterwanderung über die Geschichte des Skitourismus am Arlberg und den Aufstieg zur gehobenen Wintersportregion. Gemeinsam mit dem Publikum zogen die Schauspieler zu besonderen Schauplätzen. Mit dem Vermittlungsprojekt zur Skikultur entstand ein Wintererlebnisangebot mit Tiefgang für Menschen, die an ihrem Reiseziel auch in den Lebensraum der Bewohner eintauchen möchten.
Anerkennungspreis: „Dorftisch Lech“
Am neuen „Dorftisch Lech“ kamen im Sommer 2021 einmal pro Woche Einheimische und Gäste zusammen. In der Küche des Hotels Sandhof übernahmen Feuerwehrleute, Pfarrer oder Ministranten das Zepter, draußen am zwölf Meter langen Holztisch traf sich das ganze Dorf. Nicht nur zum Essen, sondern vor allem zum Austausch. Eine unkomplizierte Maßnahme der Hoteliersfamilie Prodinger für eine lebenswerte Gemeinde und damit für die Jury „Unternehmertum mit gesellschaftlicher Verantwortung“.
Wohnkultur vom Feinsten
Nicht geringer ist der Anspruch im Mellauer „Tempel 74“. Zehn elegante Apartments aus Bregenzerwälder Hand erfreuen die Gäste. Die Einheimischen sind ebenso angetan: Um einen kleinen Platz mitten im Dorfzentrum entstand ein Ensemble aus einem original rekonstruierten Bauernhaus und einem Neubau. Ein neuer Betrieb mit Mehrwert für den Ort, dazu Betreiber und Nachbarn, die als Errichtergemeinschaft das Projekt gemeinsam finanzieren und sich die Einnahmen aus der Vermietung teilen – dieses kooperative Investitionsprojekt beeindruckte die Jury.
Kultur auf der Bielerhöhe
Einem für die Energieinfrastruktur benötigten Tunnel am Silvrettasee ist neues Leben eingehaucht worden: Flexible Licht- und Soundinstallationen setzen den „kunstraum2032silvretta“ in Szene, Künstler können ihn künftig für Ausstellungen oder Lesungen nutzen. Die Jury würdigt die künstlerisch-kreative und damit nachhaltige Mehrfachnutzung der Versorgungsinfrastruktur, von der nun auch Besucher und Gäste profitieren.
Kulinarik im Walgau
Aus Schnifis stammte eine große Köchin, deren 1932 erschienenes Buch „Meine Küche“ in kaum einem Vorarlberger Haushalt fehlen dürfte: Fanni Amann. Die Köchin mit der erstaunlich heutigen Küchenphilosophie ist Namensgeberin einer neuen Veranstaltungsreihe der ARGE Dreiklang (Gemeinden Schnifis, Düns und Dünserberg). „Genuss. Vielfalt. Gespräche.“ heißt es seit 2020 jeweils zur Fastenzeit. Die Jury begeisterte das zeitgemäße und weit über die Gemeindegrenzen vernetzte Veranstaltungskonzept des engagierten Projektteams.
(red)